Rado, Ako und Nivo sehen auf den ersten Blick aus wie ganz gewöhnliche Schulkinder. Aufmerksam schreiben die 11-Jährigen mit, was die Lehrerin sagt. Doch sieht man die drei Buben genau an, merkt man, dass sie viel zu klein sind für ihr Alter. Denn sie haben als Kleinkinder nicht genug zu essen bekommen, weshalb ihr Wachstum gestört ist. In den von Jugend Eine Welt unterstützen Schulen in Madagaskar bekommen sie endlich genug zu essen.
Rund 450 Kinder erhalten dort dank unserer Spenderinnen und Spendern täglich eine warme Mahlzeit. Das Hauptnahrungsmittel in den Schulen ist Reis. Zudem gibt es Bohnen, Kartoffeln und anderes Gemüse. Hin und wieder gibt es auch Fleisch, aber das ist sehr teuer. Auch in Madagaskar stiegen die Lebensmittelpreise in den letzten beiden Jahren enorm.
Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt, wobei ständige Naturkatastrophen wie Wirbelstürme und anhaltende Dürren die Lage noch verschärfen. Die Schulen unserer Projektpartner, der Salesianer Don Boscos, liegen in einer besonders armen und abgelegenen Gegend: Die Region Ijely, westlich von der Hauptstadt Antanarivo, befindet sich zu großen Teilen im Buschland, die meisten Dörfer sind mit dem Auto nicht zu erreichen. Die von Jugend Eine Welt unterstützten Schulen sind dort für viele Kinder die einzige Chance auf Bildung – und auf eine warme Mahlzeit.
In dem ostafrikanischen Inselstaat ist jedes zweite Kind mangelernährt. Doch gerade für Kinder im Wachstum ist es besonders wichtig, ausreichend zu essen zu bekommen. Wenn sie nicht genügend Proteine, Vitamine und Mineralstoffe erhalten, ist ihre Entwicklung geschwächt und verzögert. Ihr Leben lang werden sie schneller krank als Kinder, die genug zu essen haben.
„Die Schülerinnen und Schüler brauchen das tägliche Essen dringend. Die meisten Eltern haben nicht einmal die finanziellen Mittel, um zu überleben“, berichtet der Lehrer Emile Rakotonirina. „Seitdem wir mit den täglichen Mahlzeiten begonnen haben, werden auch die Prüfungsergebnisse besser. Im Namen aller Lehrkräfte und in meinem Namen danke ich den Spenderinnen und Spendern, die unsere Schülerinnen und Schüler unterstützen. Diese Hilfe ist wirklich wichtig für uns!“, betont der Pädagoge.
Viele Schülerinnen und Schüler besuchen dann später das Don Bosco-Berufsbildungszentrum. Dort erhalten auch Quereinsteiger eine zweite Chance: Aufgrund der schwierigen Umstände sind viele der Kinder und Jugendlichen entweder nie zur Schule gegangen oder haben sie frühzeitig abgebrochen. Ohne Bildung haben die Kinder und Jugendlichen aber keine Chance, der Armut zu entkommen und in Zukunft ein Leben mit Arbeit und gesichertem Einkommen zu führen. Im Bildungszentrum können sie deshalb an Alphabetisierungs- und Förderkursen teilnehmen. Das bereitet sie auf die anschließende dreijährige Berufsausbildung vor.
Die Zukunft von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Madagaskar hängt davon ab, ob sie geeignete Unterstützung erhalten. Eine sichere Bildung, für die auch Lehrmaterial bereitgestellt werden muss, und nahrhaftes Essen sind die Basis dafür, um möglichst vielen von ihnen den Weg aus der Armut zu ermöglichen. Der Besuch des Bildungszentrums bringt außerdem Struktur in ihren Alltag und ermutigt sie, sich Schritt für Schritt in eine bessere Zukunft zu bewegen.
Warme Mahlzeiten für Schulkinder! Mit Ihrer Spende bekommen Kinder und Jugendliche regelmäßig warmes Essen, um genügend Energie fürs Lernen zu haben.