Jugend Eine Welt dankt der Stadt Wien für die Unterstützung dieses Projekts in den Jahren 2022 und 2023.
Sie leben auf der Straße und verkaufen ihre Körper: Das ist oft die einzige Chance für minderjährige Mädchen in Sierra Leone zu überleben. Viele werden auch von Menschenhändlern zur Prostitution gezwungen. Ein von Jugend Eine Welt unterstütztes Projekt gibt aber Hoffnung: Es holt die Mädchen weg von der Straße, ermöglicht ihnen eine Therapie sowie eine Schul- und Berufsausbildung.
Sierra Leone hat über zehn Jahre Bürgerkrieg sowie eine Ebola-Epidemie hinter sich. Nun wird versucht, das Land – eines der ärmsten der Welt - wiederaufzubauen. Doch Kinderarbeit, Kinderhandel und Kinderprostitution stellen ein großes Problem dar. Vor allem in der Hauptstadt Freetown gibt es viele Straßenkinder.
Hunderte minderjährige Mädchen werden dort als Straßenprostituierte ausgebeutet.
Benutzt und weggeworfen
„So etwas Furchtbares habe ich noch nie gesehen, wie diese ganz kleinen Mädchen, die benutzt werden wie etwas Lebloses, wie Wasserflaschen, die man leert und dann wegwirft", sagt Pater Jorge Crisafulli, der das Schutzzentrum mit aufgebaut hat. Mehrmals wöchentlich ist das „Don Bosco-Mobil“ unterwegs – ein umgebauter Linienbus, auf der Suche nach minderjährigen Mädchen in den Rotlichtdistrikten von Freetown.
Dabei haben die Sozialarbeiter des Don Bosco-Teams keine Berührungsängste. „Wir arbeiten mit der Polizei zusammen und reden auch mit Zuhältern. Wir bitten sie: Wenn ihr ein kleines Mädchen auf dem Straßenstrich seht, bitte ruft uns an!“, berichtet ein Sozialarbeiter.
Aufklärung im „Don Bosco-Mobil“
Im Bus erhalten die Mädchen Informationen über Kinderrechte, die Gefahren des Menschenhandels und Gesundheitsvorsorge. Viele hören hier zum ersten Mal etwas darüber, wie man sich vor Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten schützen kann. Außerdem können die Mädchen einen kostenlosen Gesundheitstest machen. Die meisten haben sich allerdings bereits angesteckt - mit HIV-Aids, Syphilis, Hepatitis B oder Gonorrhoe. Auch chronische Komplikationen wie Fisteln kommen häufig vor.
Ein neues Leben im Mädchenschutzhaus
Kommen die Mädchen dann in das Schutzzentrum, erhalten sie eine Unterkunft und können medizinisch und psychologisch betreut werden. „Es ist wichtig, die Mädchen zu einem sichern Ort zu bringen und ihnen Essen und ein Dach über den Kopf zu geben“, betont Pater Piotr Wojnarowski, der Leiter des Schutzzentrums. „Aber es ist nicht genug. Die Mädchen sind nämlich auch psychisch traumatisiert. Wenn das Trauma nicht heilt, dann kommt es zurück. Deshalb ist eine Therapie ganz entscheidend für uns.“
Es ist wichtig, die Mädchen zu einem sichern Ort zu bringen und ihnen Essen und ein Dach über den Kopf zu geben. Aber es ist nicht genug. Die Mädchen sind nämlich auch psychisch traumatisiert. Wenn das Trauma nicht heilt, dann kommt es zurück. Deshalb ist eine Therapie ganz entscheidend für uns.
Um den Mädchen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, brauchen sie auch eine Ausbildung. Deshalb gehen die Mädchen aus dem Schutzzentrum zur Schule oder sie erlernen einen Beruf, werden zum Beispiel Schneiderin oder Frisörin. Wojnarowski erzählt von einem Mädchen, das einst gezwungen wurde, ihren Körper zu verkaufen. „Sie war stark traumatisiert und am Anfang sehr aggressiv und abweisend“, erzählt der aus Polen stammende Pater. „Doch mit der Zeit fasste sie Vertrauen. Es war ein weiter Weg, aber schließlich konnte sie eine Ausbildung zur Kosmetikerin machen. Danach halfen wir ihr, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Sie ist nun sehr erfolgreich, nimmt andere Mädchen aus dem Zentrum als Lehrlinge auf und ist für sie ein Vorbild.“
Solche Beispiele geben den Mädchen Hoffnung, dass sie den Schritt weg von der Straße schaffen können. Allerdings ist es eine große Herausforderung, das Zentrum aufrechtzuerhalten – wegen der hohen Inflation in Sierra Leone steigen die Kosten für das Schutzzentrum enorm. Die traumatisierten Mädchen in Sierra Leone brauchen Ihre Unterstützung. Ermöglichen Sie den Mädchen mit Ihrer Spende eine bessere Zukunft!
Die Hilfsangebote und Sozialprogramme für Kinderprostituierte in Freetown sind Teil von Don Bosco Fambul, einem groß angelegten Hilfsprojekt für Straßenkinder.
Jetzt Hoffnung für Kinderprostituierte weltweit spenden!
Spendenkonto Jugend Eine Welt
Raiffeisen Landesbank Tirol
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000